Mittwoch, 18. April 2012

Die See


Die See ungebändigt gegen die Ufer schlägt,
Wie sich jede einzelne Welle des Meers bewegt.
Ich stehe in den Dünen und schaue alldem zu,
Einen Moment nur Schweigen, einen Moment nur geben Ruh´.
Während eine einzige Möwe mich anschaut,
Wird mein Leib von Kälte taub.
Schritt für Schritt beweg´ ich mich.
Die Fläche über mir ist grau,
Spiegelt sich im Wasser blau.
Der Sand umgibt mich,
Zeigt sich friedlich.
Keine groben Steine oder Glasscherben,
nichts ist da, das zufügt Schmerzen.
Bis auf das Meer.

Doch alles and´re schmerzt so sehr,
Kalte Blicke oder eis´ges Schweigen,
Niemandem konnt´ich mein Inneres zeigen.
Die Möwe ist fort geflogen.
So oft habe ich gelogen.
Habe alles von mir geschoben.
Doch nun ist alles wieder da,
Was so lange nicht war.
Verschließen möcht´t ich mich davor,
Ich bleibe auf dieser Seite vom Tor.
Doch droht es auf mich einzufallen.

Ich muss fliehen,
In die Fluten gehen.

Mein einziger Ausweg ist das Wasser,
Überall es mich umschließt
Und weiter mich nach unten zieht.
Es umspült mich,
Nimmt mich zu sich.
Es wird still um mich herum,
Ein letztes Mal seh´ich mich um.

Dort auf der Oberfläche schwimmt eine Flaschenpost,
Was da wohl drinnen stehen mag.
Doch ehe ich zu Ende gedacht,
Mein Atem mir verzagt.
Ich kämpfe dagegen mit aller Macht.
Ich kämpfe wie ein wildes Tier.
Die Lunge zerreißt sich mir,
Ein kleiner Fisch schaut mich stutzig an,
Das Letzte, woran ich mich erinnern kann.
Das Blau-Türkis gezogen hat mich zu sich.
Doch nun ist es schwarz, die Wellen schlagen meinen Körper.

Es ist das Meer, mein Lieblingsbild,
Wenn ich noch am Leben wär´.

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