Samstag, 22. November 2014

Prag


Graue Stadt
in kaltem Stein.
Kalte Zeit
im Nebelkleid.

Süße Worte
in rotem Wein.

Eisige Luft
dringt in die Lungen.
Eisige Kluft
hat alles durchdrungen.


Donnerstag, 6. November 2014

Heroin


Der Schnee liegt hoch
über allen Tälern.
Spürst du die Kälte noch?

Siehst du das Lächeln in mei'm Gesicht?
Ich kann auf einmal schweben.
Nur Leichtigkeit, gar kein Gewicht.

Ich beginne einen Reigen,
die Musik ist überall.
Will meinen Puls hochtreiben.

Nur das Licht schwindet schnell,
eben war es doch noch hell?
Auf einmal ist der Abgrund tief,
vor dem Ort, an dem ich selig schlief.

Ich blicke auf die Gipfel,
der Schnee dort glitzert weiß.

Ich bin ganz verloren hier,
denn es hilft nicht mehr.


Konfront


Sommer.
Erinnerst du dich,
wie wir uns trafen
und locker miteinander sprachen?
Deine Umarmung waren meine Sonnenstrahlen,
du konntest mich vor den dunklen Wolken bewahren.
Auch die Sonne zieht weiter,
der Regen nahm uns mit.

Herbst.
Wie buntes Laub in allen Farben,
lagen wir getrennt durch Sorgen,
auf den Straßen uns'rer Welt.

Winter.
Unsere Zeit ist wohl gezählt,
du brauchst mich einfach nicht.
Und so schreibe ich im Angesicht
dies letzte für uns: ein Abschiedsgedicht.



Sonntag, 2. November 2014

An den Leser


Liest du diese Zeilen?
Wirst du mit mir verweilen,
in der endlosen Einsamkeit,
aus derer man nach Erlösung schreit?

Denkst du an diese Verse,
in denen ich daran zerberste,
dass du unnachgiebig bleibst
und ob meines Flehens schweigst.

Ich würde mich so gern erinnern,
dass wir einmal im Innern
just Eins nur waren.

E-Mail


Es gelingt mir nicht,
alles so zu sehen, wie es ist.
Du machst mich blind für Freud,
Du machst mich taub für Leid.

Wenn ich deine Stimme hör',
entfacht das Wort mein ganzes Sein.
Doch weil ich keine Flammen spür',
verbrenne ich allein.

Wühlst noch in altem Ruß,
wo einst erlosch ein groß' Gefühl,
aber bedenke, was du tust -
zu verlieren gibt es viel.

Die Hoffnung stirbt zuletzt,
weil das Herz sie nie verlässt.

Möge sich neue Glut entzünden,
in der ihr euch könnt wiederfinden.

Samstag, 1. November 2014

Ausweg


Blasse Haut, in Schatten gehüllt,
versteckt sich vor der ganzen Welt.
Trägt so viel Last auf ihren Schultern,
doch die Pupillen blicken nie herunter.
Jeder Wirbel ist zerdrückt,
nur das Rückgrat bleibt.
Wie alles die Seele schmückt,
die doch nur nach Hilfe schreit.

WO BIST DU ?
ICH WILL NICHT LEBEN!
GEWÄHR MIR LETZTE RUH'
ICH WERD' EINEN KUSS ZUM DANK DIR GEBEN..

Trennung


Wo sind nur die Tränen,
die wir zusamm' vergossen,
nachdem wir uns entschlossen,
Abschied voneinand' zu nehmen?

Kaltes Herz in schwarzem Schleier
schweigt nur still dazu.
Letzter Blick voll tiefer Trauer,
schließe nur die Augen zu.

Du ergreifst mein Handgelenk,
wende ich mich um ?
Haben auf diesen Weg gelenkt,
den beschreit' ich nun.