Sonntag, 7. Oktober 2012

Brücke

Das ist meine Interpretation zu Brücken, Daryl.


Langsam senkt Dunkelheit sich nieder,
lausche der letzten Vöglein Lieder,
eh' die Nacht hüllt all' in Schweigen.

Das kühle Nass quillt aus dem Grunde,
hinterlässt in Erden tiefe Wunde,
die nicht geschlossen werden kann.

Von oben sehe ich herab,
höre die Bäume im Winde wispern
und alles Leben leise flüstern.

Unter mir rauscht ein Fluss,
gibt dem Lande liebvoll' Kuss
und fließt immer weiter.

Die Brücke, auf der ich steh',
lässt es mich überwinden,
lässt mich daraus schwinden.

Fort treibt alles,
Fort ist all mein Weh'.


Dienstag, 2. Oktober 2012

Ein Tag

Schminke verschmiert,
Arme verschränkt,
Blick gesenkt.
Sonne brennt.
Ein Flimmern in der Luft.

Hund rennt.
Hot-Dog-Duft.
Herrchen pennt.

Mit Tattoos verziert.
Von Stahl durchstochen.
Das Leid gewohnt.
Nicht verschont.
Daran zerbrochen.

Herrchen rennt.
Wütende Schreie.
Hund schlemmt.

Das Mädchen ist allein,
im blendenden Sonnenschein.
Sie hat keinen Weg vor Augen
und kann an Gutes nicht mehr glauben.

Das Zuhause liegt vor ihren Füßen,
sie schläft gebettet in den Straßenstaub.
Sie könnte um sich schießen,
ist von den Choralen taub.

Eine Waffe fehlt, der Mut erst recht.
Sie spürt auch keine Wut.
Doch hasst sie diese “heile“-
das kann doch niemand ernsthaft meinen-
Welt, ist aus ihrer Sicht doch eher schlecht.