Mittwoch, 30. Dezember 2015

Vertrauen


Blauer Morgen liegt still da,
roter Abend ist schon nah.
Der Adler zieht Kreise,
liegt sein Blick auf mir?
Er fliegt schon eine ganze Weile
und so stehe ich hier.
Suchend schweifen meine Augen,
ich höre deine Stimme nicht.
Ich kann es nicht glauben,
doch hoffe ich auf dich.
Ich weiß um deine Hand.
Warum nur bin ich fort gerannt?
Es tut mir leid.
Ich kämpfe mit den Tränen.
Zeit. Ich brauche Zeit.

Mittwoch, 9. Dezember 2015

Blick aus dem Fenster


Was ist ein Lächeln in der Zeit,
von der doch nichts als Asche bleibt?
Wie Feuer, die einmal brannten,
in der Hitze einer Nacht.
Wie zarte Strahlen am Tage,
die ihn zur Schönheit gebracht.

Das Licht wird fahl und alt,
die Krähen schreien.
Als wollten sie noch weihen
ein Bett, so leer wie kalt.

Alles flieht;
Stop!
Sie ist doch noch da,
wie sie es immer war.
Nein!
Die Zeit ist tot
vergessen begraben irgendwo.

Samstag, 28. November 2015

Blume im Schnee


Der Schnee fällt tief
ins dunkle Tal.
Welch zarte Blüte
lebte auf in diesem
Zauber der Nacht?
Jetzt, alleine eingeknickt
im Schlaf mit dem
Vergessen,
das sie nicht
lieben will.

So schrei doch!
Es wird dich jemand hören.
Bleib noch eine Weile wach,
es wird dich jemand hören.

Der Schnee fällt tief
ins dunkle Tal.

Dienstag, 3. November 2015

Clown der Einsamkeit


Die Zeit lacht mir hohl ins Gesicht,
der rote Mund ist purer Hohn,
kalt und leer die vollen Lippen.
Schminke rinnt über das rosige Fleisch
und brennt wie Feuer.
Große Augen starren mich an,
sie haben keine Erwartung mehr.
Eigentlich schauen sie weg,
nur Abscheu betrachtet es.
Ein Kopfschütteln, wie Donner.
Es klingt nach und nach.
Ein Cis im Quart.
So kühl weht der Wind am verlass'nen Steig,
der Zug ist lange abgefahren.
Und seine großen Schuhe
treten alles platt.
Sein Lächeln tönt weiter
und singt die Gute Nacht.

Dienstag, 27. Oktober 2015

Heute


Ein schneller Flug
in stummer Starre.
Weit über das Meer
unter den Wolken getrieben.
Die Dunkelheit
schleicht weiter.
Die Wellen schreien -
ein ferner Name.
Ein Rauschen
Ein Wispern
.

Montag, 21. September 2015

Es wird besser


Ein Blick
Und das Lächeln kehrt zurück.
Wie schnell nur
Fegt der Wind das Laub,
die Straßen frei!
So kalt es auch wühlt,
der Schritt vorwärts
liegt bereit!

Samstag, 12. September 2015

Wie viel trennt uns


Wie viel trennt uns,
wenn nicht nur Worte?
Die Sonne stirbt
Woanders.
Der Sturm ist
Überall.
Die Böen zerreißen so
ein Feuer, einst warm
                 einst lichterloh.

Donnerstag, 27. August 2015

Seenot


Der Segler auf dem Meer
glüht weiß wie Hoffnung.
Der blaue Spiegel strahlt.
Die Hände grüßen Heimat,
schieben selbst die Wolken.
Der Mund zeigt innerliches Rot,
dem Gruß der Heimat für.

Ich winke zurück und freue mich.
Den wahren Grund verstehe ich nicht.
Auf einmal ist das Boot fort
und ich frage mich warum.

Donnerstag, 13. August 2015

Sommertraum


Wo ich es nie verwunden,
wird das Bett mir sein.
Wo letzter Sommerkuss entschwunden
Ist der Himmel mein.
Und ich küsse noch die Tage,
weil sie bald  alle mich verlassen.
Und Dann wird die Zeit mich doch noch fassen.
Genau Das lässt mich ein Lächeln wagen.

Donnerstag, 30. Juli 2015

Carnaby


Ist es der Schein,
der durch die Blätter fällt?
Der Schatten
liegt zu unseren Füßen.
Irgendwie ist es falsch.
Nicht nur
du fühlst es.
Weil es so ist.

Ich steh' da,
greife deine Hand.
Hier ist kein Spiegel,
ich spüre die Wand.

Freitag, 17. Juli 2015

Monitor


Die Kerze flackert
Geigen im Raum
In einem Film
ist alles schön

Dunkle Augen
sanftes Lächeln
vielleicht ein Zweifel

Mich anzulehnen
deine Hand zu nehmen
kann mein Herz nur flehen
ich kann diesen Schritt nicht gehen

Was geschieht wenn
ich weine, weil ich liebe
?

Donnerstag, 16. Juli 2015

Zwiegespräch


Der Krieg geht weiter,
sei leise, wenn du kannst!
Du darfst es nicht verraten,
verlass mich nicht!
Du darfst es ihm nicht sagen,
ich hab' solche Angst!
Halt dein Herz nur kühl,
alles alles ist zu viel.

Montag, 22. Juni 2015

U-Bahn


Die Treppe führt nach unten,
der Zug rauscht aus der Ferne.
Wir stehen da und schauen
dem and'ren in die Augen.
Uns trennen tausend
Gedanken.
Der Blick schweift fort.
Verloren sind die,
die hoffen.
Nichts
ist mehr
das, was einmal war.
Zwei Seelen sind
losgelöst von allem.
Ich ertrinke doch
du siehst nur das Licht.
Am Grunde, ich muss
gehen.
Der Zug rauscht aus der Ferne,
die Treppe führt nach unten.

Donnerstag, 4. Juni 2015

Blütenkrone


Eine weiße Blütenkrone
erhebt sich aus dem Boden.
Stolz reckt sie dem Himmel sich entgegen,
doch wilder Wind lässt sie erbeben.
Sie strebt nach jenem hellen Licht,
nur dass sie es fühlen kann.
Mehr als das will sie doch nicht.
Aber bei ihrem Strecken
will es den Hals ihr brechen.

Freitag, 22. Mai 2015

Stern im Bett


Deine Finger streifen meine Haut,
die Zähne blitzen lüstern.
Noch nicht in die Augen dir geschaut,
hör ich dich schon süßlich flüstern.
Und wie du mich so trunken küsst,
dass du die Welt um dich vergisst
gibst du mich der Finsternis.

Du lässt mich nicht mehr los,
hältst mich gefangen an deiner Brust.
Du lebst in dem Moment der Lust
und ich ertrage jeden Stoß.

Hör auf, du tust mir weh -
Es ist nur ein verzweifelter Hauch,
doch reicht das denn nicht auch?

Dienstag, 12. Mai 2015

Novemberstück


Ich möchte nicht mehr leben.
Wie soll es mich denn geben,
wenn du alles von mir nimmst ?

Ich bin müde geworden,
innerlich schon längst gestorben.
Aber das erkennst du nicht.

Leere
ist überall
in mir
um mich

Berührt


Was bannt mich,
dass ich dem Moment erliege?
Die Herzen wispern,
die Gedanken flüstern.
Die stille Hand berührt,
wie sie heimliches Feuer schürt.
Da bin ich ganz und gar gefangen
in meinem verlorenen Verlangen.

Ich sehe dich,
und weiß, dass ich mich betrüge.
Die Hoffnung singt,
so wie der Zweifel noch mitklingt.
Verborgen just an deiner Brust,
spüre ich schon den Verlust.
Warum hat es denn nur angefangen,
das, was bald vergangen?

Silberhell noch kann ich's hören,
will nur noch an dieses denken.
Doch wird es mich zerstören,
und mich in memoria ertränken.

Montag, 6. April 2015

Balustraden


Was küsst dich dort im Schatten,
Was liebkost dich heute Nacht?
So viele Schreie von den Balustraden.

Was geht hier von statten,
Was soll hier nur gescheh'n?
So viele Schreie von den Balustraden

Wer springt dort in die Tiefen,
Wer trägt dies rote Kleid?
Kind, wir alle haben es geseh'n.
Kind, was hast du nur gemacht?

Von den Balustraden regnet es,
schwer tönt es auf dem schwarzen Teer -
als endete es nimmermehr.


Donnerstag, 26. März 2015

Nebel

Der Nebel wie ein süßer Hauch,
der mich so kalt berührt.
Wie er sinnenhaft verführt
und dann

Es war sein eisig Odem,
drang wie Feuer in mich ein,
eh er mich im Schmerz gewogen,
um mir so ganz nah zu sein.

Er schien mir einem Engel gleich,
der im Licht der Unschuld stand.
Und so nahm ich seine Hand,
in der Hoffnung auf das Himmelreich.

Aus meinem Herzen rinnen
Tränen, unsichtbar und leer.
Sie wollen mich bedecken,
mich vor dem Grauen noch verstecken.
Aber nicht ein Tag wird mehr
für mich beginnen.

Montag, 16. März 2015

Sterben


Mein Geist ist müd' geworden,
wer mag ihn betten
und bedecken
mit dem liebsten Kosen?

Jedes Bild verblasst,
es bleibt nur ein Gefühl,
das mein Herz erfasst.

Wie schnell ist nur gestorben,
dass der Körper kalt ersteift,
wenn die Zeit erst reif,
um letzte Ruhe zu gewähren.



Sonntag, 22. Februar 2015

Schicksal


Das Meer ist niemals still,
doch heute schlägt es hoch.

Die Welle bricht laut,
es betäubt mein Fühlen.

Keine Sprache vermag
Ich kann es nicht.
Nicht ein Wort.
Kein Licht.

Aphrodite


Als ein Wesen, so unfassbar schön,
seh' ich dich da vor mir steh'n.
Bloß ein Lächeln kleidet dich.

Mich berührt dein süßer Munden,
deine Hände nehm' sich meiner an.
Ich bin vor Verlangen ganz betrunken,
dass ich nicht widerstehen kann.

Ich spüre dich, wo ich empfinde,
du raubst mir jeden meiner Sinne.
Entgegen reckst du mir die schöne Brust,
umfängst mich mit der wilden Lust.





Dienstag, 27. Januar 2015

Schmerz

Weiße Knochen durchbrechen kalte Haut,
unter der ein glühend heißes Herzlein pocht.
Noch kein Eiskristall hat es vermocht,
dass er zu einer einz'gen nassen Träne taut.

Dienstag, 20. Januar 2015

Statuen


Kleine Wellen schlagen,
treiben wild an Land.
Winde tänzeln elegant,
spielen im Meer der Farben.

Die Luft erwartet schon den Tag,
der letzte ist doch längst verblasst.

Nur am Ufer stehen karg
marmorne Statuen,
blicken auf die weiße Gischt
fürchten stürmisch' Wogen.

Montag, 5. Januar 2015

R.


Die Nächte, wie ein süßer Traum,
schwinden viel zu schnell.
Der Tag kommt schnell und grell
ich fass' das alles kaum!

Der Mond ist tot,
der Himmel welk.

Wie konnten wir?
So denke ich bei mir:
ich sollte es bereuen.

Zu löschen letztes Licht
in diesen leeren Stunden -
Hätten wir bloß nicht
zueinander gefunden!

Es macht mich traurig
das einzig Richtige zu wissen:
Ich muss dich vergessen
und werde doch vermissen.