Donnerstag, 30. August 2012

Welt

Meine Welt ist aus Träumen gebaut
und ich habe diesem Leben gänzlich getraut.
Doch Risse bildeten sich
und ich erkannte es nicht.
Ich lebte weiter wie zuvor,
schaute zu diesem Himmel nicht empor.
Dann stürzte alles auf mich ein,
ich konnt' nicht einmal schrei'n.
Begraben unter den Trümmern
hörte niemand mein Wimmern.

In die Wasser

Ich gehe in die Wasser,
weil kein Ort mehr existiert.
Das Leuchten der Sonne wird blasser,
bis es gänzlich an Schein verliert.

Die nasse Kälte macht mich taub,
doch muss ich weiter gehen.
Nie war das Rauschen des Meeres so laut
und ich bleibe kurz stehen.

Ein Blick zurück...

Mein Weg führt mich weiter,
ich versinke mit jedem Schritt.
Die Angst ist mein Begleiter,
treibt mich zum Höllenritt.

Ein letzter Blick zurück...

Ich spüre nichts mehr,
Ich sehe nichts mehr,
Ich fühle nichts mehr.

Ich lebe fortan tot im Meer.


Ein Schnitt

Achtung ! Die Klinge ist ganz scharf,
du musst sie richtig halten.
Hab' genug für dein' Bedarf,
dein Gemüt wird über's Restlich' walten.
Am besten setzt du einen schnellen Schnitt
und fordere es nicht heraus, das Glück.
Auch wenn es dich vermeintlich leicht verletzt,
wird der Schmerz dich wohl durchfahren
du wirst dieses Gefühl im Herzen bewahren.
Doch bist du ein Narr, dass du dich ritzt.

Mittwoch, 22. August 2012

Meer

Es entspringt ein Bach aus Tränen,
der zum reißend Strome wird.
Um alles mit sich fortzunehmen,
fließt er weiter, unbeirrt.

An den Ufern tritt das Wasser über,
der Regen geht doch  nicht vorüber.
Und alles wird in Leid ertränkt,
weil das Leid  kein Leben schenkt.

Verebben wird dies Meer niemals,
ist die ganze  Welt davon erfüllt.
Kein Zeichen eines Walls,
der irgendwo das Nass noch hält.

Sonntag, 19. August 2012

Sterne

Die Sterne werden versinken
in stillster Nacht,
ihr Leuchten hat sie umgebracht.

Und als Glut,
die alles versengen wird,
fallen sie zu Boden.

Sie dringen ein in Fleisch und Blut,
sind trotz des Todes unbeirrt,
während die Feuerstürme toben.

Dienstag, 14. August 2012

Ohne dich

Wieder stehe ich,
allein gelassen,
in der großen Welt.

Wieder such' ich dich,
kann es nicht lassen,
weil nur das Eine zählt.

Doch bleibst du unsichtbar
für meine Augen.
Ist es dann wahr ?
Ich will es nicht glauben.

Ich brauche dich !
Verstehst du nicht ?

Am Meer

Von der Nacht gefangen
von wispernden Winden umschlungen,
stehe ich am tosenden Meer.

So viel Zeit ist vergangen,
der Vögel Gesänge sind verklungen,
aber das Vergessen fällt so schwer.

Als wär' die Zeituhr ganz zerschlagen,
ist alles von tiefer Stille ergriffen
und die Welt ist klirrend kalt.

Die Wellen brechen dennoch ein,
- zerstören jeglichen Schein,
der doch noch hoffen lässt -
während Wasser den Sand benässt.

Das Heulen der Stürme,
die sich aus allem einen,
dringt zu mir heran.

Sie ziehen mich in ihren Bann,
kann nicht schreien, kann nicht weinen.
Alles Leben ist aus mir gewichen.

Und diese Angst,
Angst die ich verspüre,
weil die Stürme mich erschlagen,
besteht schon länger als die Zeit,
ist wohl Jahrmillionen alt.


Sonntag, 5. August 2012

† 27.06.12


Es ist Zeit zum Abschiednehmen.
Der Tag ist grau,
ein kalter Wind weht in der Welt.
Heute schmerzt es uns allen in der Brust.

Wir wollen uns doch in dem Glauben wähnen,
dass der letzte Frieden ewig hält.
Das Leben stellte wohl zur Schau,
dass zu groß ist der Verlust.

Ich frage mich, wo du jetzt bist.
Magst du dort Ruhe finden.
Du wirst von uns allen vermisst.
Die Hoffnung auf ein Wiedersehen
wird nicht schwinden.

Dein Lächeln wird im Gedächtnis bleiben,
ob wir froh sind oder leiden.
Auch wenn die Zeit vergeht,
bist du es, die in unserm Herzen lebt.

Mittwoch, 1. August 2012

In die Ferne


Ich würde gerne reisen
in eine neue Welt
und ich stehe auf den Gleisen
bis der nächste Zug dort hält.

Ich werde einsteigen
und Kurs auf Freiheit nehmen.
Ich werde wieder leben,
neue Wege werden sich aufzeigen.

Die Landschaft wird an mir vorüberfließen,
in Sekunden ganz verschwinden.
Geister, die mich nie verließen,
können das Licht nicht überwinden.

Ich werde die Ruhe finden,
die ich lang ersehnte.
Ich werde Geheimnisse ergründen,
die nie jemand zuvor erwähnte.

Doch noch liegt all das in weiter Ferne,
die Gleise sind verlassen.
Durchgebrannt ist auch die letzte Birne,
Schatten liegen auf den düst'ren Gassen.





Ich höre Lärm aus nächster Nähe,
Strahlen einer Lampe treffen mich.
Der Zug ist da.