Hänsel
und Gretel liefen durch den Wald,
dabei
war es Winter und auch sehr kalt.
Aber
nach Hause gehen konnten sie nicht,
hasste
ihre Stiefmutter doch beider Gesicht.
Hänsel
hatte Brotkrumen ausgestreut,
doch
darüber haben nur Vögel sich gefreut.
So
verirrten sich die Kinder
und
der Wind wehte geschwinder.
Ohne
Zeichen war kein Weg zu finden
und
ihrer beider Kräfte begann`zu schwinden.
Sie
mussten gehen, durften nicht ruh`n,
sonst
würde die Kälte ihr Übriges tun.
Der
Mond funkelte auf sie hernieder,
doch
stolperten sie in der Dunkelheit immer wieder.
Die
Nacht sollte schon bald weichen
und
die Sonne am Himmel leuchten.
Die
Geschwister hatten nur ein paar Beeren gegessen,
konnten
weder Hunger noch Durst vergessen.
Da
entdeckten sie eine Hütte,
die
aussah, wie wenn man aus Süßem sie gebaut hätte.
Der
Jung`und das Mädel stürzten sich darauf,
aßen
erst Fenster, dann Wände auf.
Da
fragte eine alte Stimme,
wer
sich an ihrem Haus verginge.
Gretel
antwortete ihr,
log,
getrieben von Gier:
"
Der Wind, der Wind,
das
himmlische Kind"
Das
Haus schmeckte ihnen wahrlich gut,
schien
ein Geschenk in größter Not.
Da
öffnete sich die Türe,
aus
Lakritz die quitschenden Schaniere.
Eine
alte Frau kam heraus
und
die Kinder dachten, es sei aus.
Jedoch
tat ein Lächeln sich zeigen
in
der Alten Gesicht.
Freundlich
war sie leider nicht,
doch
wollt`sie dies ausschweigen.
Sie
bat die Kinder herein,
sollten
bei ihr willkommen sein.
Zum
Abend wurde eine dicke Suppe aufgetragen,
so
schlugen sie sich voll den Magen.
Mit
den Wochen wurden dicker ihre Leiber,
doch
blieb es für beide unbemerkt,
wechselte
die Alte doch aus ihre Kleider.
Der
Blick der Kinder war verklärt.
Der
Ofen stand im Garten
und
die Hexe wollt' nicht länger warten.
Der
Junge sollt zuerst gegaret werden,
vorher
im Feuerschlunde sterben.
Gretel
wurde an einen Baum gebunden,
auch
sie wurde als Speise würdig befunden.
Sie
sollte ihren Bruder leiden sehen
und
dabei vor Schmerzen vergehen.
Sie
konnte nichts tun, als er zugrunde ging,
bis
nur noch ein letzter Hauch von ihm in der Lufte hing.
Nun
sollte Gretel brennen,
doch
konnte sie sich retten und ins Hause rennen.
Dort
fand das Mädchen ein altes Zauberbuch,
sprach
daraus den ersten Fluch.
In
Flammen stand nun die Alte,
jeder
Schrei tausendfach hallte.
Sie
schmorte nicht im Ofen,
ward
schließlich in die Hölle gerufen.
Für
Hänsel aber kam jede Hilfe zu spät,
seine
Seele war mit den Winden fortgeweht.
Seine
Schwester öffnete die Ofentüren,
um
seinen Leichnahm nach Haus`zu überführen.
Einen
Leinensack fand sie im Keller,
mit
dem Körper darin ging 's schneller.
Sie
trat den weiten Heimweg an
und
war nach Tagen endlich angelangt.
Die
Stiefmutter war inzwischen gestorben,
der
Vater gar einsam geworden.
Als
er Gretel sah,
strahlte
er über`s ganze Gesicht.
Der
Mann ahnte den Trauerfall nicht,
aber
mit einem Schlag wurd`s ihm gewahr.
Sie
weinten zusammen,
waren
in Kummer gefangen.
Hänsel
bekam ein schönes Grab
und
es wurde gut gepflegt,
bis
auch Gretel verstarb
und
sie wurde zu ihm gelegt.
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